Schneeschuhtour Hohgant

Wanderbericht

Freitag
Der Tag startet mit einer technischen Störung beim Zug. So kommt die Gruppe aus Stans eine Stunde später in Kemmeriboden-Bad an, wo die anderen Teilnehmer zum Abmarsch bereitstehen. Schnell werden ein paar Lebensmittel auf die Nachzügler verteilt und dann geht’s los.
Die ersten 1,5 Stunden marschieren wir auf Wanderwegen, die Schneeschuhe auf die Rucksäcke gebunden. Es ist frühlingshaft warm und Schnee ist nur auf der gegenüberliegenden Talseite zu sehen. Nach gut der Hälfte des Aufstiegs können wir endlich die Schneeschuhe an die Füsse schnallen. Der restliche Aufstieg zur Hohganthütte erfolgt in flottem Tempo und plötzlich stehen wir auf einer Anhöhe, die Hütte direkt vor uns.
Die Hütte ist unbewartet. Als erstes hissen wir die Fahne, heizen ein und holen den Wein aus dem eiskalten Keller. Danach geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen im Freien. Unsere Küchencrew kocht uns ein feines Essen. Heute Abend gehört uns die Hütte ganz alleine, was wir sehr schätzen.
Samstag
Heute wollen wir auf den Hohgant. Wir marschieren am Morgen los und geniessen den glitzernden Schnee, die warmen Sonnenstrahlen und die märchenhafte Landschaft. Da und dort sichten wir Gämsen. Der Aufstieg ist sehr abwechslungsreich und zwischendurch müssen wir die Schneeschuhe ausziehen und über Felsblöcke kraxeln. Oben angekommen, geniessen wir die herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge. Der Rückweg führt uns durch eine aussergewöhnliche Landschaft mit tiefen Mulden und speziellen Steinformationen, welche aus dem Schnee ragen.
Nach sechs Stunden sind wir zurück bei der Hütte. Es war ein eindrücklicher und intensiver Tag. Wir holen Wasser vom Keller und heizen in der Küche und im Stübli ein. Wir geniessen die ruhige Zeit, welche uns noch bleibt, denn für heute Abend sind weitere Übernachtungsgäste angemeldet.
Irgendwann füllt sich die Hütte und wird viersprachig. Man spricht deutsch, französisch, englisch und italienisch. Trotz des Stimmengewirrs um uns herum wird es ein gemütlicher Abend und wir dürfen erneut ein feines Essen geniessen. Obwohl es ein durstiger Tag war, sind wir zurückhaltend mit Trinken. Niemand hat grosse Lust, in der Nacht aufs Klo draussen im Freien gehen zu müssen.
Sonntag
Nach dem Frühstück räumen wir die Hütte auf und verlassen den schönen Ort. Wiederum glitzert und funkelt der Schnee um uns herum. Eine herrliche Szenerie. Die heutige Tour führt uns in einer weitläufigen Schlaufe über mehrere Anhöhen. Da wir uns in einer Wildruhezone befinden, sind wir verpflichtet den ausgeschilderten Trail zu benützen. Dies tut der Tour keinen Abbruch, denn wir wandern durch eine wunderschöne Landschaft mit einer beeindruckenden Rundsicht. Langsam zieht Wind auf und es wird kälter. Der Abstieg nach Kemmeriboden-Bad erfolgt auf der schneesicheren Talseite und wir können unsere Schneeschuhe bis wenige hundert Meter vor dem Ziel anbehalten.
Es waren drei phänomenal schöne Tage. Herzlichen Dank an unseren Wanderleiter, Bruno Lingg.
Luzia Niederberger