Vom Oberalppass zum Gotthardhospiz - oder 2 Etappen vom 4 Quellenweg

Wanderbericht

Vom Oberalppass zum Gotthardhospiz - oder 2 Etappen vom 4 Quellenweg
«Was haben der Rhein, die Reuss, der Ticino und die Rhone gemeinsam? Sie entspringen alle in der Schweiz und die Quellen liegen so nah beieinander, dass du alle vier zu Fuß erreichen kannst. Vier Quellen, vier Kantone, vier Nächte: Das ist der Vier-Quellen-Weg, die wohl schönste mehrtägige Bergwanderung durch das Gotthard-Massiv.» So stand es im Beschrieb zum 4 Quellenweg….. und wir wurden nicht enttäuscht!!
Bei schönsten Bedingungen starteten wir auf dem Oberalppass. Den Pazolastock besteigen und die wunderbaren Gipfel der Dammakette, Galenstock, Finsteraarhorn, Susten- und Gwächtenhorn, die Walliseralpen, ja gar bis nach Hause mit Blick zum Titlis… dies ist hier oben möglich und dies wollten wir ebenfalls erleben. Der Pazolastock forderte zwar schon ein paar Schweisstropfen, doch machte die fantastische Aussicht dies wieder mehr als wett.
Wie durch ein Labyrinth aus grossen Steinen und Felsbrocken schlängelte sich der Weg zur Badushütte. Hier genossen wir eine verdiente Pause, bevor wir zum nächsten Höhepunkt aufbrachen: Der Tomasee, ein Naturschauspiel der besonderen Art.
Wir überquerten die Brücke des noch reinen Rheinwassers. Die Bergseebadefreunde mussten an manchem glitzernden See vorbei wandern, bevor sie endlich unterhalb des Maighelspasses in den See hüpfen konnten.
Erfrischt gings nun bergab, der Vermigelhütte entgegen. Mit einem feinen Hausdrink wurden wir empfangen und mit feinem Essen einer Nidwaldner Hüttencrew den ganzen Abend und zum Frühstück verwöhnt.
Ein etwas rauherer Wind und bereits einige Nebelfetzen begrüssten uns am nächsten Tag vor der Hütte. Gerne zogen wir Mützen und warme Jacken an, als wir mit der 2. Etappe starteten.
Bald schon, in den Felsen zum Passo della sella, begrüsste uns ein mächtiger Steinbock umgeben von einer grossen Herde. Einige der Wandergruppe, hatten noch nie Steinböcke so nahe gesehen. Es ist eine besondere Begegnung, ein Geschenk, welches wir dankbar annahmen.
Den Giübin auf 2776 m unser höchster Punkt der Tour, bestiegen wir, obwohl er immer mehr von Nebel umhüllt wurde.
Und schon lockte die Hütte von Michaela, wo wir uns ein Plättli mit lokalem Käse und Fleisch oder Kuchen genehmigten. Ein wunderbares Plätzchen mit herzlicher Bewirtung oberhalb des Lago della sella.
Gestärkt packten wir den letzten Abschnitt und kamen zufrieden auf dem Gotthard an. Hier herrschte im Vergleich der vergangenen 2 Tage ein doch eher hektisches Treiben, viele Töffs, Velos, Autos und Busse, selbst die Postkutsche ratterte an uns vorbei……und versetzte uns in eine frühere Zeit. Mit dem letzten Hupf in den Bergsee oder einer Erfrischung im Restaurant und dem Wunsch, vielleicht auch noch die weiteren Quellen dieses fantastischen Weges zu entdecken, beendeten wir hier oben unsere Wanderungen. Bequem brachten uns Busse und Zug wieder nach Hause zurück.
Wanderleitung: Walty Küng und Helen Gander